Welcher Wein passt zu Wok-Gerichten, Curry, Thai-Curry oder zu indischen Speisen?

Die indische Küche vom Himalaya bis zur Südspitze Indiens ist sehr verschieden, so dass die Zusammenfassung unter einem Begriff durchaus missverständlich ist. Als Inbegriff für diese Kochkultur gilt bei uns der Bezug auf vegetarische Komponenten, die Vielfalt der Gewürze und das Verwenden von scharfen Soßen. Samosas, Cacharis, Vadai oder Dal spielen in unseren Breiten nur eine untergeordnete Rolle. Die international wohl bekanntesten indischen Gerichte wurden unter der Sammelbezeichnung "Curry" populär verallgemeintert. Was aber sind Currys?

"Currys sind Eintopfgerichte auf der Basis einer sämigen Sauce mit verschiedenen Gewürzen und Zugaben von Fleisch, Fisch und/oder Gemüse." So definiert es das Lexikon. Die dominierenden Gewürze sind Cumin, Hing, Kurkuma, Methi (Kreuzkümmel, Teufelsdreck, Gelbwurz, Bockshornklee), Kurkuma, Chilis (frisch und/oder getrocknet), Koriandersamen, Senfsaat, Curryblätter, Garam Masala, Bockshornklee, Fenchel, Pfeffer und Sesam.

Und dazu soll Wein passen???

Aber ja! Vor einigen Jahren sprach ich über dieses Thema ausführlich mit Rolf Hiltl aus Zürich. Er betreibt dort in 4. Generation ein indisches Vegi-Restaurant und wenn es einer weiß, dann er. Zusammenfassend kann man sagen:

Zu scharfen Curries, die mit Lamm, Schwein oder Gemüse zubereitet sind, kommen am besten gut gekühlte Weissweine mit feinem Fruch-Säurespiel zum Zug: Riesling Spätlese, Gewürztraminer, Viognier oder Arneis, aber auch Scheurebe und Chenin Blanc. Etwas Restsüsse ist durchaus willkommen. Bei milden Curries mit Huhn oder Fisch darf es etwas mehr Säure sein. Hier passt ein fetter Chardonnay, Riesling, Albariño und Chablis. Oder für ganz Mutige: Crémant.

Leichte Gemüsecurries ohne Sahne / Joghurt, Thai Curries und kurzgebratene Gemüsegerichte aus dem Wok, die z.B: mit Kokosfett, Senfsaat, Kreuzkümmel, Fenchel, Zitronengras, Knoblauch, Currypulver und Pfeffer gewürzt wurden, harmonieren auch durchaus mit gereiften Riesling Auslesen oder mit einem Treixadura Branco aus Galizien.

Wer Rotwein bevorzugt (harmonisiert erstaunlich gut mit Thai-Curry), könnte es mit einem fruchtintensiven Neue-Welt Wein probieren, der eine deutliche Extraktsüße hat, etwa Pinotage, Cabernet Sauvignon oder Negroamaro. Doch tendenziell würde ich bei Currys dem Rotwein stets Weißwein mit Restsüße vorziehen.

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Nicht vergessen: Wein wird in erster Linie zum Genießen gemacht und nicht zum Verkosten. Und klar, Geschmack ist immer subjektiv. Deshalb kann auch unsere Empfehlung immer nur subjektiv sein.